Das Gefühl gebraucht zu werden ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen. Anders als bei Jugendlichen, die auf den ersten Blick eher abweisend wirken und in ihrer Entwicklung schon viel weiter fortgeschritten sind, brauchen einen die Jüngsten in vielen Bereichen, sind zum Teil noch sehr unselbstständig und abhängig von der Fürsorge der Erzieher_innen; in der Krippe können sie sich oft nicht mal Situationen entziehen, indem sie weggehen oder sich sprachlich äußern. Wie im Zitat klar wird, ist dies auch immer eine Gradwanderung zwischen Fürsorge und Zurückhaltung, um dem Kind genügend Freiraum zu geben. Daher ist es sehr wichtig, ständig sein Verhalten zu hinterfragen und seine Rolle als Bildungsbegleiter, der die Bedürfnisse der Kinder im Blick hat, nicht aus den Augen zu verlieren.

„Je jünger sie sind, desto mehr Zuneigung, desto mehr Verständnis benötigen sie und das hat sich für mich aber auch im Studium noch herauskristallisiert, dass das was ist, was ich gut rüberbringe, glaube ich; also was ich auch den Kindern gerne vermitteln möchte: Dass sie jederzeit zu mir kommen können, dass sie jederzeit sich anlehnen können, dass sie den Trost bekommen, für was auch immer sie ihn brauchen. Und mit älteren Kindern arbeite ich schon auch gerne, aber die sind halt schon so wahnsinnig selbstständig und da habe ich das Gefühl, da brauchts mich gar nicht mehr so sehr. Und das ist einfach schön, weil die Kleinen und die Jungen, die brauchen einen wirklich und das ist einfach das, was mich daran so reizt auch: Wirklich noch gebraucht zu werden. Und trotzdem aber im richtigen Moment die Zurückhaltung zu finden, die es dann auch mal braucht, damit das Kind sich entwickeln kann in seiner Gestalt.“ (Erzieherin)