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Kitas für Männer

Männer für Kitas oder Kitas (auch) für Männer

Die solcherart virulenten Klischees und Rollenerwartungen stehen in krassem Gegensatz zu den beruflichen Herausforderungen an Erzieher_innen sowie zu einem Bildungsverständnis in der Elementarpädagogik, in dem die Förderung von Vielfalt - auch in Hinblick auf Geschlechterrollen - als ein Leitziel pädagogischen Handelns definiert wird. Damit befinden sich insbesondere männliche Fachkräfte in Kitas in einem unauflösbaren Widerspruch: Einerseits sollen sie als ‚Männer‘ in Kitas erkennbar sein und in Erscheinung treten, also rollentypisches Verhalten zeigen. Andererseits sollen sie als Pädagogen eben jene Klischees und Rollenstereotypen in Frage stellen und Kindern vielfältige Rollenerfahrungen ermöglichen. Aus diesem Dilemma kann unseres Erachtens nur ein Perspektivwechsel führen – weg von ‚Männern‘ als Personen- und Geschlechtergruppe hin zu den Erzieher_innen und ihrer professionellen Rolle. Damit würde die Frage in den Mittelpunkt rücken, was eigentlich kompetente Begleiter_innen kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse ausmacht.

Nach unserem Verständnis – und das formulieren übereinstimmend auch alle Bildungsprogramme der Länder – brauchen Kinder Erwachsene, die feinfühlig, aufmerksam und geduldig die Bedürfnisse von Kindern wahrnehmen und darauf eingehen; die ausdauernd auch immer wiederkehrende Alltagshandlungen als Anlass für den Dialog mit Kindern und für die gemeinsame Gestaltung erkennen; die fähig sind, auf Kinder unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Bedürfnislagen einzugehen; die bereit sind, sich partnerschaftlich auf Eltern einzulassen und mit ihnen gemeinsam die Entwicklung der Kinder zu begleiten und zu fördern; die in der Lage sind, sich kritisch und selbstkritisch im Team und mit der eigenen Arbeit auseinanderzusetzen. Kinder brauchen kompetente Pädagog_innen, die fähig sind zur Reflexion ihres Handelns, ihrer Rollen und ihrer Kommunikation miteinander und mit den Kindern. Und sie brauchen – damit diese Reflexion möglich ist – vor allem pädagogische Teams, die aus vielfältigen Männern, Frauen und allen dazwischen und daneben bestehen. In diesem Sinne wünschen auch wir uns: Meermänner in Kitas!