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Geschlechterstereotypen anzweifeln

Geschlechterstereotypes Verhalten infrage stellen

Erzieherinnen sind Rollenvorbilder für die Kinder und können durch ihr eigenes Verhalten stark beeinflussen, welche Vorstellungen Kinder von Geschlechterrollen und deren Inszenierung in der Welt entwickeln. Ein Erzieher, der mit seiner Person Geschlechterzuschreibungen infrage stellt, ermutigt die Kinder damit, auch selbst so sein zu dürfen, wie sie es für richtig halten. Darüber hinaus den Kindern täglich zu vermitteln, dass es kein Thema, keine Tätigkeit, kein Gefühl und kein Bedürfnis gibt, dass nur einem Geschlecht zugeschrieben wird, klingt selbstverständlich, erfordert jedoch im Alltag hohe Aufmerksamkeit und Bewusstheit bei den Pädagog_innen.

„Also ganz spontan fällt mir tatsächlich ein: Jungs im Rollenspiel sind oft sehr in dieser Männerrolle verhaftet und haben dann, in Anführungsstrichen, was Machohaftes. Und 'Männer weinen nicht.' oder 'Männer sind immer stark und sind cool und wenn jemand nicht das macht, was ich möchte, dann gilt das Faustrecht.' Und da bin ich dann schon in meiner Rolle als Mann da und stelle mich hin und sage: 'Moment mal, ich kann auch weinen und das ist überhaupt nicht schlimm und da lacht mich auch niemand aus. Und ich finde Menschen viel viel interessanter/toller/cooler, die es schaffen, sich eben nicht zu schlagen und sich mit Worten zu wehren.“ (Erzieher Kinderladen)

„Ja, das ist eine verzwickte Angelegenheit. Einerseits ist es natürlich irgendwo wichtig, gerade für Kinder, Kleinkinder, dass sie sich ihres Geschlechts bewusst werden, weil das einfach für sie auch eine gewisse Orientierung bedeutet. Gerade in dem jungen Alter, letztes Jahr, die Zwei- bis Dreijährigen, die haben sich da eben auch dann so ein bisschen definiert und haben dann auch so ihre Gruppenzugehörigkeit gefunden und haben dann gesagt: „Ich habe eine Scheide, ich bin ein Mädchen. Du hast ein Penis, du bist ein Junge.“ Und haben sich dadurch sozusagen auch klar abgegrenzt mal, geschlechtlich. Und ich glaube, das war auch für die wichtig und das war auch gut so. Und wenn die aber dann älter geworden sind, jetzt im Alter von vier, finde ich es eben wichtig, dass das Geschlecht kein Grund ist, nicht miteinander gewisse Dinge tun zu können oder dem einen oder anderen Geschlecht Dinge abzusprechen.“ (Erzieherin Kinderladen)